Sommersonnenwende - Mittsommer - Litha
- corinahemmi
- 21. Juni 2017
- 2 Min. Lesezeit

Heute ist der 21. Juni und somit ist heute Sommersonnenwende, eines der vier grossen Sonnenfeste. Der längste Tag des Jahres. In der Natur wächst und gedeiht alles. Die Erdgöttin ist schwanger mit reifenden Früchten, von denen viele schon geerntet werden können. Wir können die Natur in ihrer ganzen Fülle riechen und schmecken. Wir feiern das Licht, die Sonne, die üppige Natur und die keltische Mondgöttin Litha.
Meine Geschichte mit dem Johanniskraut
Das Johanniskraut, war das Lieblingskraut meines Nani's (meiner Grossmutter), der Kräuterhexe. Sie hatte IHRE Stellen, wo sie jedes Jahr das Johanniskraut "geerntet" hat. Mein Nani ist recht kurzfristig gestorben. Ein paar Jahre später, eine Woche, bevor ich zurück nach Japan gereist bin, wollte mein Neni (mein Grossvater) mir unbedingt die Stellen zeigen, wo mein Nani jeweils ihr Johanniskraut geholt hat. Er war fast 90 Jahre alt und wir sind zusammen den steilen Berg hinauf gekraxelt. Mein Neni hat mir mit den Worten "du bist die älteste Enkelin", die wunderschönen Orte gezeigt. Eine Woche später bin ich nach Japan geflogen und 2 Wochen später ist mein Neni gestorben.....! Ich liebe das Johanniskraut und denke immer an mein Nani, die Kräuterhexe, und meinen Neni, der mir die Orte noch gezeigt hat, wenn ich das Johanniskraut sammle!

Die Blüten des Johanniskrauts öffnen sich jetzt und zeigen sich in ihrer vollen Pracht. Sie sehen aus wie kleine Sonnen. In alter Zeit war Johanniskraut eine magische Pflanze und wichtig im Brauchtum und der Mythologie. Das Johanniskraut ist eine der heiligen Pflanzen der Kelten und gehört zu den Sonnenwendkräutern, wie Beifuss, Arnika und Ringelblume. Mit ihm wurden die Altäre geschmückt und beim Tanz um das Sonnwendfeuer trug man Johanniskrautkränze als Zeichen der Verbundenheit mit den Kräften des Lichtes. Ich werde heute Johanniskraut sammeln gehen. Zwischen der Sommersonnenwende und dem Johannistag am 24. Juni, soll es ganz spezielle Kräft besitzen. Ich werde daraus Rotöl und eine Tinktur machen. Einen Teil des Krautes werde ich aber ich trocknen lassen für Tee und für Räucherungen in der dunklen Jahreszeit. Das Johanniskraut hat eine leicht antidepressive Wirkung...toll für die trüben, dunklen Tage! Das Öl hilft bei Verspannungen und bringt Licht in unser System. Es hilft aber auch gegen Sonnenbrand und vieles mehr. Johanniskraut sollte man nur mit Vorsicht einnehmen, wenn man Medikamente nimmt....immer zuerst den Arzt oder Apotheker fragen :-) !
Mittsommer war schon immer ein Fest des Dankes und der Freude. Frauen brauten Bier, das sie mit Kräutern versetzten, die eine aphrodisierende Wirkung hatten. Ein Mittsommerfeuer wurde als Freudenfeuer entfacht, um das die Menschen die ganze Nacht herum tanzten. Sie waren nackt und trugen nur einen Gürtel aus Eisenkraut oder Beifuß, um ihre Verbindung zur Natur zu bekunden. Auf dem Haar trugen sie Blumenkränze, vorwiegend aus Johanniskraut.
Die Kelten nahmen an, an Mittsommer (wie übrigens auch zu anderen Jahreskreisfesten), sollen sich Tore zu anderen Bewusstseinszuständen öffnen und Menschen können Götter und Naturgeister tanzen sehen. Zu Zeiten der Kelten veränderte sich der Bewusstseinszustand während des Tanzes um das Feuer durch Kräuter, die die Menschen in Ekstase versetzten. Am Morgen danach wurde der Tau von den Wiesen gesammelt, da ihm heilende Kräfte nachgesagt wurden.
Mittsommer wird heute vor allem in den skandinavischen Ländern gefeiert. In Schweden ist es das zweitgrößte Fest des Jahres nach Weihnachten.
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